Einfamilienhaus
Der bestehende etwa 200 Jahre alte Hof wurde vom Vorbesitzer in Mattsee behutsam abgetragen und auf der Anhöhe von Stadlberg bei Straßwalchen wiederaufgebaut. Beim Wiederaufbau wurde jedoch keine Unterkellerung hergestellt. Für die neuen Besitzer wurde schnell der Wunsch nach einem lichtdurchfluteten Wohnraum, einem zusätzlichen Elternbad und entsprechenden Lagerflächen laut. Zusätzlich sollte eine kleine Ordination und ein Carport für 2 Pkw Platz finden. Die eigentliche Herausforderung bestand nun darin, das im Vergleich zum bestehenden Hof umfangreiche Raumprogramm, bzw. Bauvolumen so umzusetzen, dass der Hof als Solitär nicht beeinträchtigt wird. Weiter stellte sich die Frage mit welcher Materialität man dem geschichtsträchtigen Bestand begegnet. Der gewählte lehmfarbene Sichtbeton bleibt eigenständig für den Neubau und lässt Platz für die Einzigartigkeit des alten Holzbestandes. Beide Gebäudeteile bleiben charakteristisch selbstständig, unterstreichen damit das alte Solitär, verbinden sich aber subtil durch die gewählte Brettel-Schalung der Betonskulptur. Diese gewählte Struktur und Farbgebung bleibt außen wie auch in sämtlichen Innenräumen sichtbar. Die beauftragte Baufirma hat die enorm hohen architektonischen Detailansprüche mit Bravur gemeistert. So ist kein einziges Schalungsloch, das zur Aussteifung der doppelschaligen Wände notwendig ist, sichtbar und jedes einzelne Schalungsbrett verläuft ohne Unterbrechung geradlinig durch das gesamte, höhenmäßig sehr differenzierte Bauwerk durch. Der aufgesetzte Badezimmerkubus befindet sich im direkten Anschluss an das ehemalige Scheunentor im 1.OG des Hofes. Dort wo seinerzeit das Heu eingebracht wurde, sollte nun ein Raum in Form eines Strohballens entstehen. Aufgrund des raschen Verwitterungsprozesses wurde dieses Gebäudeelement mit einer unbehandelten Lärchen Lattung versehen.